Phytotherapie
In der Phytotherapie setzt man Pflanzen, deren Teile oder Bestandteile (z.B. ätherische Öle) ein, um Krankheiten vorzubeugen oder zu behandeln. Viele der heutzutage verwendeten Pflanzen bzw. Präparate aus denselben sind in wissenschaftlichen Studien getestet und als wirksam deklariert. Aber auch die in der Volksheilkunde bewährten Pflanzen sollten meiner Meinung nach nicht ausser Acht gelassen werden.
Pflanzen haben aber nicht nur chemische Bestandteile und Wirkstoffe, die in klinischen Studien erfasst wurden, wir können ihre Wirkung auch direkt wahrnehmen. Besonders auffällig ist das bei stark wirkenden Pflanzen wie z.B. Chili oder Senf. Die Ausbreitung der Wärme können wir spüren und sie ist für unser Gegenüber mit blossem Auge sichtbar. Nase und Augen fangen an, zu laufen, und so geht es auch im Inneren unseres Körpers, die Durchblutungsrate steigt, Sekrete werden flüssiger. Das kann man sich z.B. bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zunutze machen.
Bittere Stoffe regen die Verdauung an, der Magenbitter ist ein Klassiker, den man allerdings am besten 30min vor dem Essen einnimmt, damit die Verdauung schon einmal in Schwung kommen kann, bevor es losgeht.
Wir trinken Kamillentee, wenn der Bauch weh tut, wir geben Kümmel in Kohlgerichte, um sie bekömmlicher zu machen. Die Liste mit Heilpflanzen und ihren Anwendungsmöglichkeiten ist lang.
In der Pflanzenheilkunde ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis deutlich weniger problematisch als bei vielen schulmedizinischen Medikamenten. D.h. die Mittel wirken in der Regel gut und werden gut vertragen. Deshalb spielen pflanzliche Präparate auch in der Selbstmedikation eine grosse Rolle.
Wie alle naturheilkundlichen Therapien eignet sich die Phytotherapie hauptsächlich für leichte bis mittelschwere Erkrankungen, bzw. unterstützend zu schulmedizinischen Therapien.